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Geschichte

830

gründete Marquard, der Abt der Benediktinerabtei Prüm, ein Kloster, welches "Neumünster" genannt wurde. Nach seiner geographischen Lage wurde dieses Kloster später "Münstereifel" genannt. 

844

wurden die Gebeine des römischen Märtyrerehepaares Chrysanthus und Daria (+ 268 n.Chr.) in das Kloster Münstereifel gebracht. Münstereifel war damit neben Kornelimünster der einzige Ort in der Erzdiözese Köln, der römische Reliquien besaß. Diese Tatsache machte aus Münstereifel einen vielbesuchten Wallfahrtsort.

854

Nach Münstereifel selbst ist das Gut Hospelt der älteste urkundlich belegte Wohnplatz im Münstereifeler Stadtgebiet. Die Ersterwähnung geht auf das Jahr 854 zurück. 865 gehörte Hospelt mitsamt vier zugehörigen Bauerngehöften schon der Abtei Prüm und 893 zählten 24 Gehöfte zum Herrenhof Hospelt. Die Kapelle stammt in ihrer heute erhaltenen Form aus der Zeit um 1700, doch schon im 9. Jahrhundert gehörte zum Hospelter Hofverband ein "Presbyter", den man heute mit einem Pfarrer vergleichen kann.

893

wurden im Güterverzeichnis der Abtei Prüm neben Münstereifel auch folgende Stadtteile der heutigen Großgemeinde Bad Münstereifel genannt: Arloff, Kirspenich, Gilsdorf, Nöthen, Mutscheid, Iversheim, Eicherscheid, Mahlberg, Schönau, Effelsberg und Hospelt.

898

verlieh König Zwentibold von Lothringen dem Kloster Münstereifel das Markt-, Münz- und Zollrecht. Südlich der Klostermauern entstanden im Laufe der Zeit ein Naturalsammelmarkt und eine Siedlung, die vor allem aus dem Marktrecht ihre Vorteile zogen. Zwentibold war ein unehelich geborener Sohn des späteren Kaisers Arnulf von Kärnten. Er wurde auf Wunsch seines Vaters mit dem Königreich Lothringen ausgestattet, um die Westgrenze von Arnulfs Reich besser schützen zu können. Da sich Zwentibold jedoch den Quellen zufolge als sehr unbeherrschter König erwies, war seine Regentschaft nur von kurzer Dauer.
 

Zwischen 1105 und 1115

wurde das Kloster Münstereifel in ein Stift umgewandelt, in dem bis zu 30 Kanonikate (Priesterstellen) eingerichtet waren, von denen in der Regel 20 besetzt waren. An die Stelle der Ordensgeistlichen traten Weltgeistliche, die eigene Wohnhäuser bewohnten.

1167

wurde das Romanische Haus als Wohnhaus des Scholastikers an der nördlichen Immunitätsgrenze des Stiftes errichtet. Der Scholastiker war ein Würdenträger (Dignitär) des Stiftes, dem die Ausbildung der jungen Geistlichen oblag. Gleichzeitig war es seine Aufgabe, die Gäste des Stiftes zu beherbergen. Das Romanische Haus wurde im Rahmen der Säkularisation (1803) an einen Privatmann versteigert. Seit 1941 gehört es der Stadt, die 1975 dorthin das Heimatmuseum verlagerte.

1171

wurde erstmals das Münstereifeler Schöffenkolleg erwähnt, von dem ab...

1197

...die Marktgerichtsbarkeit ausgeübt wurde. 

1265

kam Münstereifel in den Besitz der Herren von Bergheim, einer Nebenlinie des Jülicher Grafenhauses. 

1299

wurde Münstereifel erstmals "oppidum", das heißt "befestigter Ort" im Sinne von "Stadt" genannt. 

1312

gelangte Münstereifel in den Besitz der Hauptlinie des Jülicher Herrscherhauses. 

1317

wurde die Münstereifeler Burg erstmals urkundlich erwähnt. 

1339

erlaubte Markgraf Wilhelm I. von Jülich den Münstereifeler Wollwebern, ihre Tuche nach den gleichen Größen- und Qualitätsmaßstäben herzustellen, wie dies den Webern von Köln gestattet war. Damit fand die Tuchmacherstadt Münstereifel Anschluss an den Kölner Markt.

1344

wurden Münstereifeler Tuche in Köln erstmals als Qualitätstuche erwähnt.

1346

erhielten die Schuster von Markgraf Wilhelm I. von Jülich ihre Zunftgerechtsame.

1395

verlieh Reinald von Jülich-Geldern als Herr zu Münstereifel den Schneidern und Tuchscherern die gemeinsame Zunftverfassung. (Reinald war ab 1394 Herr zu Münstereifel; 1402 folgte er seinem kinderlosen Bruder Wilhelm als neuer Herzog von Jülich und von Geldern nach.)

1411

erhielten die Wollweber von Herzog Reinald von Jülich-Geldern ihre Zunftgerechtsame.

1416

suchte eine gewaltige Überschwemmung Münstereifel heim und forderte rund 150 Todesopfer. 

1422

verlieh Herzog Reinald von Jülich-Geldern der Stadt Münstereifel zwei neue Fernhandelsmärkte. Insgesamt verfügte die Stadt jetzt über vier Fernhandelsmessen – eine für jede Jahreszeit –, die jeweils vier Tage währten. Wichtigster Handelspartner war Köln, aber über Antwerpen war Münstereifel sogar mit dem Nordseehandel verbunden.

1451

wütete die Pest in Münstereifel. 

1454

gab der Herzog von Jülich den Münstereifelern eine Ratsverfassung, die 1475 noch einmal modifiziert wurde. Dem Rat gehörten 7 Schöffen und 7 Ratsverwandte an. Aus diesem 14-köpfigen Gremium wurde jährlich am 27. September (dem Patronatstag der Heiligen Cosmas und Damian) ein neuer Bürgermeister gewählt. 

1469

verlieh der Herzog von Jülich seiner Stadt Münstereifel - zusätzlich zu den vier Jahrmärkten - auch einen Wochenmarkt. Die Jahrmärkte, die als Messen durchgeführt wurden, waren von überregionaler Bedeutung. 

1487

bestätigte der Herzog von Jülich die St. Sebastianus- Schützenbruderschaft urkundlich. Zu diesem Zeitpunkt existierte sie bereits seit mehreren Generationen. Neben der Bestätigung verlieh der Herzog der Bruderschaft eine Satzung sowie eine Schießbahn im westlichen Wallgraben. Die Aufnahme zeigt den Vorstand der Bruderschaft 1925.

1550/51

errichteten die Münstereifeler den westlichen Flügel des Rathauses mit dem Laubengang. Am 27. September 1551 wurde dieser Flügel mit dem neuen Sitzungssaal mit einer Ratssitzung eröffnet, in der ein neuer Bürgermeister gewählt wurde. Die Aufnahme von 1930 zeigt das Rathaus nach seiner Restaurierung 

1562

schlossen die Stiftsherren von St. Chrysanthus und Daria einen Vertrag mit dem Münstereifeler Stadtrat, der es der Stadt erlaubte, an den vier Fernhandelsmessen auch Flächen innerhalb des Stiftsbezirks für die Unterbringung von Marktständen zu nutzen. Zuvor hatten die Kaufleute, die auf dem Markt keine Standfläche gefunden hatten, widerrechtlich ihre Stände zwischen den Gräbern der Verstorbenen auf dem Friedhof aufgestellt. Das Jahr 1562 markiert somit den Höhepunkt von Münstereifels Bedeutung als Fernhandelsstadt.

1594

gründete Margarethe Linnerie die Gesellschaft der Schwestern von St. Salvator, die sich der Erziehung der weiblichen Jugend widmete. Sie leitete damit einen Prozess ein, an dessen Ende die Etablierung Münstereifels als eine „Festung des Katholizismus“ stand.

1595

wurde Hermann Löher in Münstereifel geboren. Er verzog in jungen Jahren nach Rheinbach und brachte es dort zu Ansehen und Wohlstand. Als Schöffe stand er zunächst auf der Seite der Täter und wirkte an der Verhängung von Todesurteilen gegen Hexen und Hexer mit. Dann lernte er die Seite der Opfer kennen. Sein Schwiegervater wurde als Hexer verbrannt. Einen ersten Verdacht gegen ihn selbst konnte Hermann Löher durch eine hohe Bestechungssumme abwenden. Um bei einem erneuten Verdacht gegen ihn einer Anklage wegen Hexerei zu entgehen, floh er 1636 von Rheinbach über die Rheinschiene nach Amsterdam und verfasste dort das 1676 erschienene Werk "Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen" als Ablehnung der Hexenverfolgung. Dieses Buch steht in der zeitgenössischen Hexenliteratur einzig da, weil Löher weder juristisch noch theologisch geschult war. 1998 hat die Stadt Bad Münstereifel ein Faksimile dieses wichtigen Buches herausgebracht.

1609

starb Herzog Johannes Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg-Mark-Ravensberg ohne leiblichen Erben. Seine Herrschaftsgebiete wurden 1614 unter seinen beiden Neffen, dem Kurfürsten von Brandenburg und dem Grafen von Pfalz-Neuburg aufgeteilt. Ehe es jedoch so weit war, hatten sich Protestanten in Münstereifel angesiedelt, was zu heftigen Spannungen mit der alteingesessenen katholischen Bevölkerung führte. 1615 wurden die Protestanten aus Münstereifel vertrieben.

1618

siedelten sich die Kapuziner in Münstereifel an. Sie gründeten ein Kloster und eine Tuchmanufaktur, mit der sie sämtliche Klöster der ihrer rheinischen Ordensprovinz mit Wolltuchen versorgten.

1625

holte der Stadtrat gezielt die Jesuiten nach Münstereifel. Sie gründeten das St.-Michael-Gymnasium. Dessen Schüler sollten sich in der Stadt in privaten Quartieren einmieten und so eine neue Einnahmequelle für die Bürger erschließen. Das Bild zeigt eine alte Ansicht des St. Michael-Gymnasiums mit der Jesuitenkirche.

 

1644-1664

wurde an der Orchheimer Straße das oft bewunderte Haus Windeck von Paulus Pick, einem wohlhabenden Kaufmann, erbaut und später von Hofrat Windeck bewohnt. Das Bild zeigt eine alte Ansicht des Windeckhauses. Seit 2012 ist das Windeck-Haus eines der Motive in der Briefmarkenserie Mitteldeutscher Fachwerkbau.

1657 

ließen sich die Karmelitessen in Münstereifel nieder. Sie unterhielten eine Armen-Apotheke.

1659-1668

wurde die Jesuitenkirche gebaut, die...

1670

...konsekriert wurde. Das Bild zeigt eine alte Ansicht der Jesuitenkirche von der Delle aus.

1689 

zerstörten abziehende französische Truppen am 21. April die Burg. Auf dem Weg zur angestrebten Rheingrenze wurden fast alle Festungswerke zerstört, so auch die Burgen in Brühl, Zülpich, Lechenich und eben auch in Münstereifel. Das Bild zeigt eine alte Ansicht der Burgruine. Sie wurde zeitweilig als Steinbruch mißbraucht. 

1716

wurde die Gemeinschaft der Schwestern Zum süßen Namen Jesu gegründet. Neben der 1594 von Margarethe Linnerie gegründeten Gemeinschaft der Schwestern von St. Salvator etablierten die Schwestern eine zweite Mädchenschule. 1828 wurden beide Schulen vereint.

1735 

am 09. Dezember 1735 wurde Peter Wilhelm Josef de Gynetti in Münstereifel geboren. Nach dem Besuch der Jesuitenschule in Münstereifel studierte er Medizin, promovierte und erhielt 1772 an der Universität Köln einen Lehrstuhl für Chirugie. Er erwarb sich bald einen Ruf als "expertissimus". Er bemühte sich intensiv um einen Ausbau und um eine Modernisierung des medizinischen Studiums in Köln. 1781 wurde Gynetti zum "Professor Primarius" der Fakultät ernannt. 1783 wechselte er zur Kurfürstlichen Akademie Bonn und wurde dort zum kurkölnischen Geheimrat ernannt und war gleichzeitig als Leibarzt des Kurfürsten tätig. 

1769/70

errichteten die Karmelitessen ihren Klosterbau. Das ehemalige Kloster beherbergt heute die Grundschule und im straßenseitig gelegenen Bereich einen Teil der Stadtverwaltung. Das Bild zeigt eine alte Ansicht des Karmelitessenklosters.

1773

hob Papst Clemens XIV. den Jesuitenorden auf. Der Herzog von Jülich verzichtete auf die Einziehung des Jesuiten-Vermögens in Münstereifel. So konnten die ehemaligen Patres in Münstereifel bleiben und das Gymnasium weiter führen.

1780 

wurde im Vorgängerbau dieses Eckhauses Friedrich-Joseph Haass, der "heilige Doktor von Moskau" als Sohn des Apothekers Peter Haass geboren. In Wien, wo er sich in der Augenheilkunde ausbilden ließ, lernte er die russische Fürstin Repnin kennen, der er nach Moskau folgte. Hier engagierte sich Haass nach Jahren erfolgreichen medizinischen Wirkens für Erleichterung der Strafgefangenen, die den Weg in die Verbannung nach Sibirien zu Fuß antreten mussten.

 

1794 

besetzte das französische Revolutionsheer das linke Rheinufer. Münstereifel verlor seinen Status als Mithauptstadt des Herzogtums Jülich und seine Funktion als Gerichtsort. Als Bürgermeisterei wurde die Stadt dem Kanton Rheinbach im Rhein-Mosel-Department eingegliedert. 

1803

wurden mit Durchführung des Reichsdeputationshauptschlusses das Stift St. Chrysanthus und Daria sowie die Klöster der Kapuziner und der Karmelitessen in Münstereifel aufgelöst. Der Klosterbesitz wurde veräußert.


1815

erhielt Preußen das Rheinland und organisierte die Verwaltung der Rheinprovinz unter Anlehnung an die von den Franzosen vorgenommene Verwaltungseinteilung. Münstereifel blieb damit lediglich Bürgermeisterei im Kreis Rheinbach, Regierungsbezirk Köln. 

1836

brannte die Kapelle auf dem Michelsberg, einem weithin sichtbaren, 588 m hohen Basaltkegel vulkanischen Ursprungs als höchster Erhebung im Bad Münstereifeler Stadtgebiet, ab. 1857 - 1860 wurde sie wieder aufgebaut. Das Bild zeigt eine alte Ansicht der Kapelle 

1841 

wurde die Provinzialstraße Köln-Trier (die spätere Reichsstraße 51 / Bundesstraße 51, heute Landesstraße 194) durch Münstereifel geführt. 

1859

hatte der Gymnasialprofessor Dr. Thisquen, der direkt hinter dem schadhaften Heisterbacher Tor sein Haus hatte, mit der Anfrage: "Wann verschwindet der Koloss von Heisterbach?" den Abbruch des dritten Stockwerkes des Tores bewirkt. Bis 1910 trug das Heisterbacher Tor kein Dach. 

1873

wurde am 3. Januar das Backsteingebäude an der Südseite des Klosterplatzes als königliches Bürgermeisteramt eingeweiht. Der damalige Winter war so mild, daß bei den Feierlichkeiten eine Bowle aus frischen Maikräutern kredenzt werden konnte. 

1876 

wurde das auf der Mitte des Klosterplatzes errichtete Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Grundsteinlegung für das Denkmal, das den in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 Gefallenen gewidmet wurde, erfolgte 1872. Heute existiert dieses Kriegerehrenmal an dieser Stelle nicht mehr. 

1879

mussten die Salvatorschwestern im Zuge des Kulturkampfes Münstereifel verlassen. Sie gingen ins Exil nach Roermond in den Niederlanden, wo sie sich mit den Ursulinen zu den Ursulinen von St. Salvator vereinigten. Das frühere Schul- und Klostergebäude wurde zu einer Lehrerinnenbildungsanstalt umgewidmet.

1879

gründete man die Freiwillige Feuerwehr in der Münstereifeler Kernstadt.

1881

gründete man einen Verschönerungsverein, der sich 1890 dem Eifelverein anschloss. Damit wurden die Weichen für den Fremdenverkehr als Haupterwerbszweig der Stadt Münstereifel gestellt. 

1885

gründete Heinrich Roth die Firma Arloffer Thonwerke Heinrich Roth und Co. Seit 1904 ist sie eine Aktiengesellschaft. Bereits 1900 stellte sie größere Mengen feuerfester Steine her, die zum Bau von Hochöfen, Siemens-Martin-Öfen, Tiegelschmelzöfen und Koksöfen verwendet wurden. 300 Mitarbeiter fertigten 3000 Tonnen feuerfestes Material. Später kam noch die Produktion von Steinzeug (Kanalrohre, Tröge) hinzu.

1890

erfolgte durch den Bau der Stichbahn Euskirchen - Münstereifel der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Das Bild zeigt eine alte Ansicht des Bahnhofes.

1890

war die Wiederherstellung der Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert zum Abschluss gelangt. Der nordwestliche Flankenturm, der 1872 einstürzte, und das Emporengebäude über der Vorhalle sind neu errichtet. Vor der Kirche hat der Verschönerungsverein eine Baumgruppe gepflanzt. 

1890

wurde der Aufgang zur Burg von der Werther Straße über die Brücke der Erft angelegt und das Steinfelder Tor an den Aufgang versetzt. Das auf dem Bild zu sehende Steinfelder Tor stand ursprünglich weiter nördlich an der Werther Straße, am Wirtschaftshof der Abtei Steinfeld. Der Torbogen wurde ca. 1591 erbaut. Auf dem alten Foto ist noch die Eisenbrücke über die Erft zu sehen, die inzwischen durch eine Bruchsteinbrücke ersetzt wurde. 

1894 

wurde anlässlich der 1050. Jahrfeier der Übertragung der Gebeine des römischen Märthyrerehepaares Chrysanthus und Daria der Schrein durch die überaus prächtig geschmückte Stadt zur Grundsteinlegung des Erzbischöflichen Konvikts an der Trierer Straße getragen. 

1899

wurde vor den Toren der Stadt das Erzbischöfliche Knabenkonvikt "Collegium Josephinum" bezogen. 

1900

erfuhr Erich Hettner aus Bremen, daß im fernen Münstereifel eine Schleifmühle zum Verkauf stand. Er hatte mit der von ihm erworbenen Fabrik Erfolg. Seine Bohrmaschinen wurden bald weltweit vertrieben. Bereits im Jahre 1913 hatte die Maschinenfabrik Hettner in der kurzen Zeit ihres Bestehens (12 Jahre) 1000 Maschinen hergestellt. Sie zeichneten sich durch ihre ungewöhnlich lange Lebensdauer aus. Zwei der größten Bohrmaschinen der Welt sollen heute noch in Betrieb sein. 


1905

gründete der Möbelschreiner Vinzenz Fiedler den Turnverein "Eichenkranz" Münstereifel. Geturnt wurde im Burgsaal und auf dem Burghof. 

Im gleichen Jahr gründeten Arbeiter der Arloffer Thonwerke den Turnverein Arloff-Kirspenich. Hier diente der Saal der Burg Kirspenich als Übungsstätte.

1907 

wurde in die Stadtmauer an der Langenhecke ein Tor gebrochen. Im Jahre 1475 wurde die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Langenhecke zuerst erwähnt. Nach der Fertigstellung der Stadtmauer um 1350 besaß sie von Norden her keinen Zugang 

1909

wurde unmittelbar am Werther Tor das von der Stadt errichtete "kaiserliche Postamt" eröffnet. Um 1925 bestand die Belegschaft des Postamtes schon aus 15 Mitarbeitern: Den Postmeister unterstützten zwei Obersekretäre, zwei Telegrafengehilfinnen sowie zehn "untere Beamte". 

1909

wurde das ursprünglich dreigeschossige Heisterbacher Tor bei der Renovierung verkürzt wiederhergestellt.

1912

richtete Professor Karl Hürten im Auftrag des Vereins für Denkmalpflege in der mächtigen Halle im Obergeschoss des Orchheimer Tores das erste Heimatmuseum ein. Die Sammlung trug er aus dem Besitz von vier Familien zusammen und gab eine Übersicht über das Leben im Städtchen aus früheren Jahrhunderten. 1935 konnte das Museum in das zweite Stockwerk des wiederhergestellten Rathauses überführt werden. Heute befindet es sich in dem aus dem Jahr 1167 stammenden Romanischen Haus. 

1918

wurde auf dem 432 m hohen Radberg im Osten Münstereifels ein hohes, weithin sichtbares Granitkreuz errichtet. Es wurde nach dem verlorenen ersten Weltkrieg als Zeichen der Sühne und der Mahnung betrachtet. 1939 musste es Flakstellungen weichen und wurde 1955 wieder aufgerichtet. 

1926

wurde Münstereifel zur Zentrale der Kneipp'schen Heilmethode in Westdeutschland erkoren. 

1926

hat sich vor dem selbst gezimmerten Fußballtor auf dem Sportplatz an der Kölner Landstraße die erste Mannschaft des "Club für Rasenspiele - CfR" von 1925 aufgestellt. Die Spieler tragen noch kein einheitliches Trikot. Auch Fußballschuhe hat noch nicht jeder.

1928

legte man den Grundstein zum Kneipp-Kurhaus, das ... 
 

1929

... eröffnet wurde.

1933

Zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Nazis lebten in Münstereifel 65 Bürger mosaischen Glaubens. Sie wurden während der zwölf Jahre dauernden Nazidiktatur zunächst sozial geächtet, indem man sie in der Berufswahl und -ausübung drangsalierte und aus dem Vereinsleben ausschloss. Nach der so genannten "Reichskristallnacht", einem deutschlandweiten Judenprogrom, am 08./09.11.1938 durften die Geschäfte der Münstereifeler Juden nicht wieder eröffnet werden. Sie waren damit auch aus dem Wirtschaftsleben der Stadt hinaus gedrängt. Damit war eine Politik fortgesetzt worden, die lange vor der Einführung des "gelben Sterns" (Davidsstern) die Menschen mosaischen Glaubens stigmatisierte und ihnen die Existenzgrundlage entzog. Die noch in Münstereifel verbliebenen Juden wurden im Sommer 1941 überwiegend nach Kommern deportiert, um im darauf folgenden Jahr in den Osten verschleppt und ermordet zu werden. Andere wohnten zuletzt in Großstädten wie Köln und wurden von dort aus deportiert. Dem nationalsozialistischen Rassenwahn fielen mehr als 40 Münstereifeler Juden zum Opfer. Heute gibt es keine Juden mehr in Bad Münstereifel. 

19. Januar 1934

Der bisherige Bürgermeister Josef Gierlichs wird von den Nazis abgesetzt. Als kommissarischer Bürgermeister wird Ernst Arntz eingesetzt, der die Verwaltung ab 01. Mai 1934 hauptamtlich leitet.

Mai 1940 und Dezember 1944

Während der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges für die Dauer des Frankreichfeldzuges vom 10. Mai 1940 bis 22. Juni 1940 und nochmals im Zuge der "Ardennenoffensive" ab 19. Dezember 1944 kamen Münstereifel und seinem Umfeld strategische Bedeutung zu. 

25. Dezember 1944

Das schlimmste Bombardement in Münstereifel ereignete sich an diesem ersten Weihnachtstag. Damals wurden in der Marktstraße und in der Wertherstraße, die am stärksten betroffen war, etliche Häuser zerstört, so z.B. das Postamt, das ehemalige Gerichtsgebäude (Haus Best), welches nach dem Krieg das städtische Museum aufnehmen sollte. Auch das gotische Rathaus erhielt im Südflügel einen Treffer. Insgesamt war die Stadt 25 mal das Ziel alliierter Luftangriffe. Den Kampfhandlungen fielen insgesamt 53 Menschen aus der Zivilbevölkerung zum Opfer. An Gefallenen waren aus den Orten Münstereifel, Eicherscheid und Rodert insgesamt 145 zu beklagen. 

05. März 1945

Mit dem Einmarsch der Amerikaner endete der Zweite Weltkrieg für die Kurstadt 

1956

erkannte der Deutsche Bäderbund Münstereifel als Kneipp-Heilbad an. 

1964

verschwisterten sich die Städte Münstereifel und Ashford/Kent in England, nachdem Münstereifel bereits seit 1952 jährlich einen deutsch-englischen Jugendaustausch durchgeführt hatte. 

1967

vollzog man die Verschwisterung zwischen Münstereifel und Fougères/Bretagne in Frankreich. 

1967

überreichte in einem Festakt der Regierungspräsident die Urkunde, mit der der Innenminister des Landes Nordrhein Westfalen im Namen der Landesregierung der Stadt das Recht verlieh, den Titel "Bad" Münstereifel zu führen. 

1969

entstand im Zuge der kommunalen Neugliederung die Großgemeinde Stadt Bad Münstereifel, die 57 Ortsteile und Wohnplätze mit insgesamt über 15.000 Einwohnern umfasste. 

1971

verlieh der Europarat der Stadt Bad Münstereifel für die verdienstvollen Anstrengungen, die die Stadt im "Interesse des Ideals der europäischen Vereinigung vollbracht hat", die Europafahne. 

1974

verlieh der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen der Stadt Bad Münstereifel unter staatlicher Anerkennung als Kurort die Artbezeichnung "Kneipp-Heilbad". 

1980

beging die Stadt Bad Münstereifel feierlich die 200. Wiederkehr des Geburtstages von Dr. Friedrich-Joseph Haass, des "heiligen Doktors von Moskau", der am 10. August 1780 in Münstereifel das Licht der Welt erblickte. Die Deutsche Bundespost gab aus diesem Anlaß eine Sonderbriefmarke heraus. 

1993

1100-Jahrfeierlichkeiten der Ortschaften Arloff-Kirspenich, Gilsdorf, Nöthen, Mutscheid, Eicherscheid, Mahlberg und Schönau. 

1994

1100-Jahrfeierlichkeiten der Ortschaft Effelsberg, die zudem den 300. Jahrestag ihrer Eigenständigkeit als Pfarrei begehen konnte. 

1998

Der 1100. Jahrestag der Verleihung der Markt-, Münz- und Zollrechte durch König Zwentibold von Lothringen wird feierlich begangen 

1999

Bad Münstereifel feiert den 700. Jahrestag der erstmaligen Erwähnung als Stadt. 

1999

70 Jahre Kneipp-Kur in Bad Münstereifel 

2000

Das St. Michael-Gymnasium ist 375 Jahre alt 

2001

Das Seligsprechungsverfahren für Friedrich-Joseph Haass wird eingeleitet 

2009

wurden durch den Künstler Gunter Demnig zum Gedenken an die deportierten und ermordeten jüdischen Bürger aus Münstereifel 26 Stolpersteine in der Kernstadt und 10 weitere in den Ortsteilen Arloff und Kirspenich verlegt.

2014

wurde das City Outlet Bad Münstereifel feierlich eröffnet. Dies stellte einen essentiellen Beitrag zur Revitalisierung des Stadtkerns dar.

2018

Das Vorverfahren des Seligsprechungsprozesses von Friedrich Joseph Haass, des „Heiligen Doktors von Moskau“ wird abgeschlossen.


 

Fotos und Texte wurden zum Teil entnommen aus:

J.M. Ohlert "Bad Münstereifel in alten Ansichten";

Bongart/Cloot "Bad Münstereifel in alten Ansichten Band 2";

Bongart/Cloot "Bad Münstereifel - Einst und jetzt" 


 

Bisherige Bürgermeister, Stadtdirektoren und Amtsdirektoren seit 1945

03. März 1945

Kaufmann Heinrich Moll wird zum kommissarischen Bürgermeister eingesetzt und am 

 

12. November 1945

von der Regierung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Bürgermeisters beauftragt. (Bürgermeister = hier: Leiter der Verwaltung)

 

08. August 1946

Heinrich Derkum übernimmt die kommissarische Leitung der Stadtverwaltung. Am

 

07. Juli 1949

wird er als Stadtdirektor angestellt und am

 

09. Juni 1959

auf weitere 12 Jahre wiedergewählt. (+ 31.12.1969).

 

1946 bis 08. November 1948

Herr Heinrich-August Metzler (CDU) ist Amtsbürgermeister des Amtes Münstereifel-Land (+ 30.06.1961).

 

04. Oktober 1946

Dr. Theodor Heuel (CDU) wird zum Bürgermeister gewählt (+ 13.03.1953). 

 

02. November 1948 bis 09. Dezember 1949

Ferdinand Müller ist Bürgermeister

 

08. November 1948 bis Ende Legislaturperiode 1961

Herr Peter Lanzerath (CDU) wird zum Amtsbürgermeister des Amtes Münstereifel-Land gewählt (+ 07.05.1962).

 

12. Dezember 1949

Laurenz Frings (CDU) wird zum Bürgermeister gewählt. 

 

17. April 1958

Tod des Reinhold Schmitz, Amtsdirektor von Münstereifel-Land. Karl Hürholz wird ab 01. August 1958 sein Nachfolger bis zum 30. Juni 1969.

 

06. April 1961

Laurenz Frings tritt nach 11jähriger Amtszeit zurück. Zum neuen Bürgermeister wird Theodor Heuel gewählt. Vom 27.09.1964 – 01.07.1969 wird Theodor Heuel als Bürgermeister wiedergewählt.

 

Ab Legislaturperiode 1961 bis August 1967

Herr Johann Schmitt (CDU) wird Amtsbürgermeister des Amtes Münstereifel-Land (+ August 1967)

 

10. August 1967 bis 01. Juli 1969

Anton Stodden wird Amtsbürgermeister des Amtes Münstereifel-Land.

 

01. Juli 1969 Neugliederung des Kreises Euskirchen

1. Beauftragter für die Aufgaben des Bürgermeisters: Theodor Heuel (CDU)

2. Beauftragter für die Aufgaben des Stadtdirektors: Dr. Heinrich Göller von der Bezirksregierung Köln

 

09. November 1969

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 15 von 27 Sitzen. Heinz Gerlach (CDU) wird zum Bürgermeister gewählt (+ 27.05.1994).

 

29. Januar 1970

Armin Ahrendt (CDU) wird zum Stadtdirektor gewählt.

 

04. Mai 1975

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 23 von 33 Sitzen. Heinz Gerlach (CDU) wird in der 1. Sitzung des Rates der Stadt Bad Münstereifel am 21. Mai 1975 als Bürgermeister wiedergewählt.

 

30. September 1979

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 21 von 33 Sitzen, die SPD 8 und die F.D.P. 4 Sitze. Heinz Gerlach (CDU) wird in der 1. Sitzung des Rates der Stadt Bad Münstereifel am 18. Oktober 1979 als Bürgermeister wiedergewählt.

 

13. Oktober 1981

Armin Ahrendt wird für die Dauer von 8 Jahren als Stadtdirektor wiedergewählt. 

 

30. September 1984

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 19 von 33 Sitzen, die SPD 8, die F.D.P. 4 und die GRÜNEN 2 Sitze. Heinz Gerlach (CDU) wird in der 1. Sitzung des Rates der Stadt Bad Münstereifel am 16. Oktober 1984 als Bürgermeister wiedergewählt.

 

01. Oktober 1989

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 18 von 33, Die SPD 9, die F.D.P. 4 und die GRÜNEN 2 Sitze. Heinz Gerlach wird in der 1. Sitzung des Rates der Stadt Bad Münstereifel am 17. Oktober 1989 als Bürgermeister wiedergewählt.

 

20. Dezember 1989

Armin Ahrendt wird für die Dauer von 8 Jahren als Stadtdirektor wiedergewählt.

 

01. September 1991

Stadtdirektor Armin Ahrendt wird beurlaubt, weil er zum Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda gewählt wurde.

 

17. Dezember 1991

Hans-Joachim Bädorf wird mit Wirkung vom 01.02.1992 zum Stadtdirektor gewählt.

 

01. Februar 1992

Hans-Joachim Bädorf tritt sein Amt als Stadtdirektor an.

 

27. Mai 1994

Bürgermeister Heinz Gerlach verstirbt.

 

21. Juni 1994

Der bisherige 1. stellv. Bürgermeister Josef Zingel wird zum Bürgermeister gewählt.

 

16. Oktober 1994

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 16 von 33, die SPD 9, die F.D.P. 3, die UWV 3 und Bündnis 90/Die Grünen 2 Sitze. Frau Ursula Koch-Traeger wird in der 1. Sitzung des Rates der Stadt Bad Münstereifel am 03. November 1994 zur Bürgermeisterin gewählt.

 

02. Juli 1996

Hans-Joachim Bädorf wird zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel gewählt.

 

12. September 1999

Bei der Kommunalwahl wird Hans-Joachim Bädorf erstmals in Direktwahl durch die Bürgerschaft zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel gewählt.

 

12. September 1999

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 19 von 34, die SPD 8, die F.D.P. 3, die UWV 2 und Bündnis 90/Die Grünen 2 Sitze.

 

26. September 2004

Bei der Kommunalwahl wird Alexander Büttner zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel gewählt. Herr Büttner tritt seit Amt am 1. Oktober 2004 an.

 

26. September 2004

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 17 von 38, die SPD 9, die UWV 5, die FDP 4 und Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze.

 

30. August 2009

Bei der Kommunalwahl wird Alexander Büttner zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel wiedergewählt. 

 

30. August 2009

Bei der Kommunalwahl gewinnt die CDU im neuen Stadtrat 15 von 34, die SPD 7, die FDP 5, die UWV 4 und Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze

 

25. Mai 2014

Bei der Kommunalwahl wird ein neuer Stadtrat mit insgesamt 32 Stadtverordneten gewählt. Als stärkste Partei geht die CDU aus der Kommunalwahl hervor, die 12 Mandate erringt. Die SPD gewinnt 8 Sitze, die UWV und die FDP gewinnen jeweils 4 Sitze; Bündnis 90/Die Grünen sind mit 3 Mandaten vertreten und Die Linke mit einem Sitz.

 

08. November 2015

Frau Sabine Preiser-Marian (CDU) wird zur ersten hauptamtlichen Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel gewählt.

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