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Jagdmanagement

Wald und Wild in Einklang bringen und halten!

Umsetzung und Weiterentwicklung des Jagdmanagements im Stadtwald


Der Stadtwald Bad Münstereifel umfasst gut 3.500 ha und macht mit 2.100 ha ein Drittel des Rotwildbezirks Bad Münstereifeler- und Flamersheimer Waldes aus. Bedingt durch überhöhte Rotwildbestände, die mit der naturnahen Waldbewirtschaftung nicht im Einklang standen, änderte die Stadt Bad Münstereifel ab 2007 die jagdliche Strategie in ihrem Wald. Kernpunkte waren ein neues Flächenmanagement mit Einführung von Pirschbezirken, ein Wildäsungsflächenkonzept und die Einführung eines eigenen Schadensmonitoring aus Verbiss-, Schälschadensaufnahmen sowie Waldwachstumsanalysen. Verbissgutachten gemäß § 22 Abs. 5 LJagdG NRW runden das Schadensmonitoring auf behördlicher Ebene ab.  

Wesentliche Erkenntnisse einer rotwildgerechten und waldfreundlichen Jagdstrategie im Stadtwald werden ständig weiter entwickelt und umgesetzt. Neben acht Eigenjagden mit durchschnittlich ca. 215 ha soll weiterhin in vier, jährlich zu vergebenden Pirschbezirken mit durchschnittlich 112 ha gejagt werden. Die Pirschbezirke werden dabei in Bereichen höherer Wildbestände und stärkerer Wald-/Wildschäden etabliert. Entscheidend für die Vergabe der öffentlich ausgeschriebenen Eigenjagden und Pirschbezirke ist die persönliche Integrität der Vertragspartner sowie deren Identifikation mit der Jagd in einem naturnah bewirtschafteten und PEFC-zertifizierten Stadtwald.

Eine Analyse aus 2018 belegt bestandesweise hohe Neuschäle der Fichten- und Buchenbestände. Parallel dazu schiebt der Stadtwald die durch die überhöhten Rotwildbestände von vor 2007 eingetretene Altschäle an Fichte und Buche noch immer vor sich her. Buchenbestände profitierten durch die Reduzierung des Rotwildes u. a. durch deutliche Leittriebzuwächse auf über 150 ha Fläche. In der nun einsetzenden Dickungsphase gilt es, die Schälgefahr durch entsprechende Wildregulierung und technischen Schälschutz zu minimieren.

Die Schälschadenssituation an der Fichte und Buche ist trotz Rückgang immer noch nicht befriedigend. Verbissbelastungen könnten wieder stark ansteigen, so dass in den nächsten Jahren die Situation weiterhin mit einem Schadensmonitoring überwacht werden soll. Die Abschusssollvorgaben werden jährlich angepasst und für jedes einzelne Stück Rotwild durch körperlichen Nachweis durch Anordnung des Kreises Euskirchen überwacht. Die jagdliche Infrastruktur wird zusammen mit den Pächtern u. a. in Form der Wildäsungsflächen, Schussschneisen etc. ständig optimiert. 

Inhaltlich neue Vertragsregelungen mit Jagdruhephasen, Jagdintervallen, Wildruhe- und Schwerpunkträumen sowie revierübergreifende Jagden runden das neue Jagdkonzept der Stadt Bad Münstereifel ab.

2019 erfolgte eine Analyse und Bewertung sämtlicher Rotwildabschüsse der letzten 18 Jahre. Hierbei standen SOLL-IST Vergleiche mit den Ursachen der Differenzen, revierbezogene Auswertungen, Alttierquote, Kälber-Alttierquote und Geschlechterverhältnis im Vordergrund der Betrachtungen. Abgeleitete Empfehlungen sollen die Jagdstrategie verbessern und den Pächtern und Pirschbezirken eine wildtiergerechte Bejagung ermöglichen. 

Aktuell ist die neue Forsteinrichtung mit dem Schadensmonitoring abgeschlossen worden. Die Ergebnisse dazu liegen vor und werden in großer Runde ausgewertet und besprochen. Zudem ist eine BSc-Arbeit mit der Forstlichen Fakultät der Hochschule Rottenburg zur Weiterentwicklung unseres Jagdmanagements um ein Jagdschneisen-Konzept fertig gestellt worden. Die Umsetzung soll nach Beschlusslage in 2023 erfolgen. 

Der Betriebsausschuss Forstbetreib hat in seiner Sitzung am 20.09.2023 Optimierungen der Jagdstrategie Rotwild beschlossen. Nach ca. 2-jähriger Auswertung sollen erste Ergebnisse zum Raumverhalten, Jagderfolg, Ruhezonen und Intensivjagdbereiche ausgewertet werden.    

Kontakt

Stadt Bad Münstereifel
Marktstraße 11-15
53902 Bad Münstereifel

Tel: 02253/505-0
Fax: 02253/505-114
E-Mail: info@bad-muenstereifel.de

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