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Beratungen über Windenergieanlagen

Symbolbild Windenergieanlagen

Nachdem der Stadtrat im August 2020 den abschließenden Beschluss gefasst hat, keine Konzentrationszonen auszuweisen, sind nun Windenergieanlagen im Außenbereich als privilegiertes Bauvorhaben nach § 35 Baugesetzbuch möglich. Auf Basis dieser Entscheidung hat ein Projektentwickler der Stadt Bad Münstereifel ein Projekt für Windenergieanlagen in einem Waldgebiet in der Gemarkung Nöthen angediehen. Hierbei sind auch zwei Standorte auf städtischen Forstparzellen.

Dieses Projekt wurde am 18.11. im Ausschuss für Umwelt, Tourismus und Mobilität vorgestellt. Weitere Beratungen für die mögliche vertragliche Nutzung der städtischen Parzellen sollen in den Sitzungen des Betriebsausschuss Forstbetrieb, des Haupt- und Finanzausschusses und des Rates erfolgen. Hierdurch soll ausreichend planerische Sicherheit geschaffen werden, um im kommenden Frühjahr mit den artenschutzrechtlichen Gutachten zur Erfassung von Zug- und Brutvögeln im Februar/März beginnen zu können. Parallel zu dieser Studie sollen weitere Gutachten wie beispielsweise Schall, Schattenwurf und Denkmalschutz angestoßen werden.

Erst wenn die Untersuchungsergebnisse bekannt, entsprechend aufgearbeitet und bewertet sind, kann ein Antrag gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) bei der Unteren Immissionsschutzbehörde des Kreises Euskirchen eingereicht werden. Hierbei erklärt sich der Projektträger bereit, ein förmliches Genehmigungsverfahren mit obligatorischer Öffentlichkeitsbeteiligung (nach § 10 BImSchG) durchzuführen, was über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht. Dadurch wird den Bürgerinnen und Bürgern während eines öffentlichen Erörterungstermins die Möglichkeit gegeben, ihre Bedenken und Einwände zu äußern. Darüber hinaus legt die Stadt Bad Münstereifel großen Wert auf einen fortlaufenden Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und fordert entsprechend von dem Projektträger den offenen Austausch von Argumenten in Form von Bürger-Informations­veranstaltungen oder auch einer Projekt-Homepage des Projektträgers ein.

Der Projektträger juwi beschreibt das Vorhaben in seiner Pressemitteilung wie folgt:

Das Erneuerbare-Energien-Unternehmen juwi plant südlich von Nöthen den Bau eines Windparks. Mehr als 50 Millionen Kilowattstunden pro Jahr könnten die drei geplanten Windräder nach ihrer Inbetriebnahme produzieren – das entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 16.000 Haushalten. Zusätzlich könnten die Anlagen der Stadt durch Pacht und Kommunalabgabe jährliche Einnahmen im sechsstelligen Bereich generieren, so juwi-Projektleiterin Federica Pelzer, die das Vorhaben im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Tourismus vorstellte.

Geplant ist der Bau der drei Anlagen südlich des Stadtteils Nöthen und westlich des Stadtteils Hohn auf vorgeschädigten Forstflächen.

Federica Pelzer: „Die Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre und die damit einhergehende Borkenkäferkatastrophe haben die Fichten stark geschädigt, viele Fichtenbestände sind abgestorben und wurden bereits seitens der zuständigen Forstbehörde geräumt. Der Windpark ist eine gute Alternative zur kurzfristigen Kompensation, der durch die abgestorbenen Fichtenwälder verloren gegangenen Klimaschutzleistung, da sich der Wald erst über viele Jahrzehnte wiederherstellen lässt.“

Pro Jahr vermeiden die drei Anlagen den Ausstoß von über 33.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. Bei einer jährlichen Pro-Kopf-Emission von 11,4 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten kompensieren sie die Emissionen von knapp 3.000 Bürgerinnen und Bürgern aus Bad Münstereifel. Zudem findet sich das Thema Windenergie als Baustein im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Bad Münstereifel wieder.

Die Abstände der maximal 260 Meter hohen Anlagen bis zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung betragen jeweils mehr als einen Kilometer. Damit wird die bundesweit als Richtschnur geltende 1.000m-Abstandsregelung vollumfänglich erfüllt. „Eine Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschungsgeräte „Radioteleskop Effelsberg“ und „Astropeiler Stockert“ sind nicht zu erwarten, da diese außerhalb der ermittelten Pufferzonen liegen“, erläutert Projektleiterin Federica Pelzer.

Auch der Abtransport des erzeugten Stromes ist laut Pelzer unproblematisch: „Der nächstgelegene Einspeisepunkt befindet sich im Außenbereich der Stadt Bad Münstereifel. Hierzu müsste lediglich ein rund sieben Kilometer langes Kabel vom Windpark bis dorthin verlegt werden.“

Für die Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger könnte sich der Bau des Windparks aber nicht nur aus ökologischer Sicht lohnen, sondern auch finanziell. Neben Pachteinnahmen und der Gewerbesteuer sieht der aktuelle Gesetzentwurf zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz die finanzielle Beteiligung der Standortgemeinde vor. Hiernach müsste der künftige Betreiber 0,2 Cent je produzierter Kilowattstunde an die Standortkommune abführen. Bei den drei geplanten Anlagen wären dies 100.000 Euro pro Jahr über die Bad Münstereifel frei verfügen könnte.

Damit die Bürgerinnen und Bürger auch unmittelbar vom Windpark profitieren können, möchte juwi das Projekt als Bürgerbeteiligungsprojekt umsetzen. Federica Pelzer: „Wir hoffen, dass diese Überlegung auf ein möglichst breites Interesse stößt.“ Über die genaue Ausgestaltung wird juwi zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Hier finden Sie die Präsentation zur Projektvorstellung des Projektträgers Juwi zum Download (pdf-Datei, 5,3 MB)

Kontakt

Stadt Bad Münstereifel
Marktstraße 11-15
53902 Bad Münstereifel

Tel: 02253/505-0
Fax: 02253/505-114
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