Anerkannte Saatgutbestände
Der Forstbetrieb besitzt anerkannte Saatgutbestände der Baumart:
1) Rot-Buche (Fagus sylvatica L.), Herkunft 81007-Rheinisches- und Saarpfälzer Bergland, kolline Stufe bis 400 m bzw. im Wuchsgebiet Nordeifel bis 500 m.
2) Liebliche Trauben-Eiche (Quercus petraea var. Mattuschka), Herkunft 81806-Rheinisches und Saarbergland.
3) Stiel-Eiche (Quercus robur), Herkunft 81806 - Rheinisches- und Saarbergland.
4) Weiß-Tanne (Abies alba), Herkunft 82705 - Westdeutsches Bergland und Oberrheingraben
Im Rahmen der Naturverjüngung regelt die Natur selbst, wo die Waldverjüngung aufläuft. Wo jedoch Baumartenwechsel durch Saat oder Pflanzung anstehen, muss auf herkunftsgerechtes Saat- und Pflanzgut entsprechend dem Forstvermehrungsgutgesetz zurückgegriffen werden. Ein wesentliches Kriterium für den erfolgreichen Waldbau ist hierbei die Verwendung von autochthonem Material, indem die vor Ort gewonnenen Samen durch eine Baumschule angezogen werden, und anschließend wieder direkt in den Stadtwald verpflanzt werden.
Nach Einschätzung der Blüte und Ausreifung der Früchte kann entschieden werden, ob eine Vermarktung des Saatgutes lohnenswert ist. In den vergangenen Jahren seit 2011 wurden dabei die Aussagen der Literatur über einer lohnenswerten Vollmast der Trauben-Eiche (alle 10 Jahre) deutlich übertroffen, so dass bis jetzt über 6.000 kg Saatgut gesammelt und verkauft werden konnte.
Interessierte Forstbaumschulen können sich jederzeit gerne an das Forstbüro wenden und in Selbstwerbung Saatgut ernten. Eine Übersicht der anerkannten Saatgutbestände in NRW und dem Forstbetrieb der Stadt Bad Münstereifel finden Sie hier (->Planungskarte Windenergie->Wald->Saatgutbestände).
Zum Pressebericht über die Saatguternte Trauben-Eiche 2018 geht es hier
Zum Pressebericht über die Saatguternte der Weiß-Tanne 2020 geht es hier
Zum Pressebericht über die Anzucht des Speierlings für den Hausgebrauch geht es hier
Speierling (Sorbus domestica)
Das Saatgut des Speierlings, der Elsbeee und Mehlbeere wird in der Broschüre Herkunftsempfehlungen, Hrsg. Landesbetrieb Wald und Holz NRW, als Sonderherkunft Bad Münstereifel empfohlen. Diese seltene Wildobstbaumart ist aus Artenschutzgründen in jedem Fall erhaltenswert und gilt mit den anderen Sorbus Arten als sehr klimastabil. Zudem erfolgt eine eigene Anzucht in der zuständigen Revierförsterei. Eine kleine Lektüre für die eigene Anzucht des Speierlings finden sie oben. Aktuell sind alle Einzelspeierlinge im Rahmen unserer neuen Forsteinrichtung aufgenommen worden, was die Beerntung erleichtert. Wir schätzen, dass es sich in Bad Münstereeifel mit ca. 150 Altspeierlingen um das größte Vorkommen in NRW und eines der größten Vorkommen in Deutschland handelt.