Automatisierte externe Defibrillatoren (AED)
Wenn das Herz eines Menschen zu schlagen aufhört, geht es um jede Sekunde. In rund 180 Fällen pro Jahr rückt der Rettungsdienst im Kreis Euskirchen zu solchen Herz-Kreislauf-Stillständen aus. Um Leben zu retten und das Zeitfenster bis zum Eintreffen einer Notärztin oder eines Notarztes zu überbrücken, ist es wichtig, möglichst viele Menschen zur Erste-Hilfe-Leistung zu motivieren. Jeder kann durch sein Eingreifen Leben retten. Eine sofortige Verständigung des Rettungsdienstes über den Notruf 112 ist der erste Schritt. Aber auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte jeder beherrschen. Durch eine sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung verdoppelt bis verdreifacht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen. Mit jeder verlorenen Minute reduziert sich die Überlebenschance um zehn Prozent.
Am besten setzen Erfthelfer gleichzeitig einen automatisierten externen Defibrillatoren (AED) ein. Diese finden sich inzwischen an vielen Stellen im Kreis Euskirchen und darüber an öffentlich zugänglichen Stellen zu finden. Im Stadtgebiet Bad Münstereifel sind aktuell (Stand: Februar 2024) 24 AED rund um die Uhr frei zugänglich. Sie hängen zum Beispiel an Außenwänden von Gebäuden. Weitere AED sind an 20 Standorten eingeschränkt erreichbar, zum Beispiel nur zu den Öffnungszeiten der jeweiligen Arztpraxen, Schulen oder anderen Einrichtungen. Im Kreis Euskirchen bemüht sich insbesondere der Verein "Lebensretter im Kreis Euskirchen" um die Ausweitung der AED-Standorte (Homepage: Start | Lebensretter-EU).
Ein Defibrillator kann bei einem plötzlichen Herzstillstand durch die Abgabe von Stromstößen zur Wiederbelebung eingesetzt werden. Der Einsatz eines AED ist auch für ungeübte Personen machbar. Per Lautsprecher teilt das Gerät dem Nutzer mit, welche nächsten Schritte er bei der Bedienung vornehmen muss. Manche AED unterstützen den Nutzer zudem mit Erklärungen auf einem kleinen Bildschirm oder auf aufgedruckten Zeichnungen. Für einen Kreislauf-Stillstand gibt es zwei typische Ursachen: Kammerflimmen und fehlende Herztätigkeit (Asystolie). Der AED kann üblicherweise zwischen beiden Ursachen unterscheiden und entsprechend handeln. Das wichtigste bei einem Herz-Kreislaufstillstand ist die Herzdruckmassage. Daher wird ein AED eher dann eingesetzt, wenn man sich um betroffene Person zu zweit oder zu mehreren Personen kümmern kann. Eine gute Erklärung zum Umgang mit einem automatisierten externen Defibrillator ist auf der Homepage des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zu finden: Wie benutzt man einen automatisierten externen Defibrillator (AED)? (gesundheitsinformation.de)
Standorte AED (jederzeit erreichbar)
Arloff | Blumen Jansen, Holzgasse 24 |
Bad Münstereifel | Konvikt/Realschule, Trierer Straße 16 (Haupteingang außen) |
Berresheim | Privathaus, Mittelstraße 10 an der dritten Garage |
Effelsberg | Feuerwehrgerätehaus, Letherter Landstraße |
Eicherscheid | Feuerwehrgerätehaus, Ahrweilerstraße 7 |
Esch | Feuerwehrgerätehaus, Eschenstraße 34 |
Eschweiler | Feuerwehrgerätehaus, Heltenstraße 2 |
Eschweiler | Hauseingang Olefstraße 7 |
Gilsdorf | Pescher Straße 19 |
Hohn | Feuerwehrgerätehaus, Aalstraße2 |
Houverath | Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel, Limbacher Str. 14 |
Hummerzheim | Ehemalige Schule / Druckerei Brummer, Bühlenstraße 10 |
Iversheim | Parkplatz Eifeler Hof, Euskirchener Str. 99 |
Kalkar | Feuerwehrgerätehaus, Varusstraße 4 |
Kirspenich | Wohnhaus, Willi-Kessel-Straße 2a |
Kirspenich | Pfarrhaus, Bachstraße 1 |
Mahlberg | Gerätehaus, Breitestraße 13 |
Maulbach | Kapelle, Hartweg |
Mutscheid | Gasthaus Prinz, Arandstr. 19 |
Nitterscheid | Schonscheider Weg 40-42 (Außenwand Eingang Büro Ingenieurberatung Lorenz GmbH) |
Odesheim | Dorfgemeinschaftshaus, Odinstraße 22 |
Ohlerath | Hubertushütte, Falkenstraße 4 |
Reckerscheid | Feuerwehrgerätehaus, Rosenweg 2 |
Rodert | Alte Schule, Waldstraße 12 |
Rupperath | Handwebmuseum, Schulweg 1, Parkplatz |
Sasserath | Dorfgemeinschaftshaus, Nußbaumstraße 22 |
Scheuerheck | Scheuerhecker Straße 32 |
Schönau | Feuerwehrgerätehaus, Erftstraße 55 |
Soller | Kapelle, Rainstraße 1 |
Wald | in der "Notrufsäule" Nähe AST, Thomasstraße 7 |
Standorte AED (nur während Öffnungszeiten erreichbar)
Arloff | Hammerwerk Erft |
Arloff | Praxis Dr. med. Khaled Ezziddin |
Bad Münstereifel | Berufsgenossenschaft ETEM |
Bad Münstereifel | Eifelbad |
Bad Münstereifel | Fachhochschule für Rechtspflege I |
Bad Münstereifel | Fachhochschule für Rechtspflege II |
Bad Münstereifel | Haus des Jugendrotkreuzes |
Bad Münstereifel | Rathaus |
Bad Münstereifel | Seniorenhaus Marienheim |
Bad Münstereifel | Sportwelt Schäfer |
Bad Münstereifel | St.-Angela-Gymnasium |
Bad Münstereifel | Volksbank Euskirchen |
Bad Münstereifel | Wohnanlage für Senioren und Behinderte "Am alten Stadttor" |
Effelsberg | Max-Planck-Institut, Radioteleskop |
Effelsberg | Max-Planck-Institut, Radioteleskop |
Effelsberg | Max-Planck-Institut, Radioteleskop |
Eschweiler | Golf Bad Münstereifel GmbH |
Houverath | Pfarrheim |
Iversheim | Peter Greven Fettchemie |
Langscheid | Fachhochschule für Rechtspflege |
Smartphonebasierte Ersthelfer-App "Corhelper"
Ein wichtiger Baustein für die Versorgung bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ist die Alarmierung von Ersthelfern, denn bereits nach vier Minuten Stillstand können irreversible Schäden entstehen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beim Patienten ist das Eingreifen von qualifizierten Helferinnen und Helfern demnach enorm wichtig. Im Kreis Euskirchen funktioniert deren Alarmierung über die smartphonebasierte Ersthelfer-App "Corhelper". Qualifizierte Helferinnen und Helfer, die sich in der Nähe eines Notfallortes befinden können somit durch die Rettungsleitstelle gezielt alarmiert werden und die ersten Maßnahmen zur Wiederbelebung einleiten.
In der App können sich Interessierte ab dem 18. Lebensjahr registrieren, die einen Nachweis darüber erbringen und hochladen können, dass sie in Erster Hilfe geschult sind (zum Beispiel durch einen Erste-Hilfe-Lehrgang). Nach einer mehrstündigen Fortbildung durch den Kreis Euskirchen werden die Accounts der potenziellen Ersthelferinnen und -helfer aktiviert. Laut dem Verein "Lebensretter im Kreis Euskirchen e.V." können im Kreis Euskirchen pro Jahr etwa 30 mehr überleben, wenn die Anzahl der Laienhelfer gesteigert werden kann.