Partnerstädte
Bei Ihrem Besuch in Bad Münstereifel werden Ihnen gewiss auch die rote, englische Telefonzelle und der englische Briefkasten in der Fußgängerzone auffallen. Sie sind Zeichen der Verschwisterung der Städte Ashford in der Grafschaft Kent und Bad Münstereifel, die bereits seit 1952 einen regen Jugendaustausch pflegen und seit 1964 offiziell verschwistert sind.
Seit 1967 ist Bad Münstereifel auch mit der französischen Stadt Fougères in der Bretagne verschwistert. Die Fougèresstraße z.B. führt dies namentlich im Schilde.
Die intensiven Bemühungen Bad Münstereifels um eine bessere Völkerverständigung wurden 1971 vom Europarat mit der Europafahne honoriert - ein Zeichen für den offenen, friedvollen Geist, der in unserer traditionsreichen und doch so modernen, aufgeschlossenen Stadt beheimatet ist. So war die im Jahre 1984 besiegelte Partnerschaft zwischen Ashford und Fougéres und damit die Dreierpartnerschaft Bad Münstereifel - Ashford - Fougères eigentlich nur eine logische Folge.
Es hat in der Vergangenheit tausende von Begegnungen über den Kanal hinweg und zwischen der Bretagne und der Eifel gegeben. Nicht nur die jährlich im Wechsel in einer der drei Partnerstädte stattfindenden offiziellen Treffen sind erwähnenswert. Viel bedeutsamer für die gegenseitige Verständigung ist der Austausch zwischen Vereinen und Jugendlichen sowie der Familienaustausch, getragen vom Ashford-Fougéres-Club.
Es besteht auch ein reger Schüleraustausch zwischen dem Städtischen St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel, der Städtischen Realschule und Höheren Schulen in Ashford und Fougères.
Das Erzbischöfliche St. Angela-Gymnasium Bad Münstereifel pflegt einen Schüleraustausch mit einem kirchlichen Gymnasium in Fougères.
Ansprechpartner sind:
- in der Stadtverwaltung Bad Münstereifel
Vera Ahlbach,
Tel.: 02253-505 282,
E-Mail: tourismus [at] bad-muenstereifel.de
- in der Stadtverwaltung Fougéres
Mme Evelyne Charrier,
Tel.: 0033-29 99 48 980,
E-Mail: e.charrier [at] fougeres.fr
- in der Stadtverwaltung Ashford der Vorsitzende des Partnerschaftsclubs
Mr Peter Cocks
Tel.: 0044-1233 534600
E-Mail: chair [at] ashfordtwintowns.uk
Partnerschaft Piéla - Bad Münstereifel
Seit 1993 unterstützt der Verein „Partnerschaft Piéla – Bad Münstereifel e.V.“ die Gemeinde Piéla in Burkina Faso. Gemeinsam mit dem Partnerverein „Cuo Fi Ke Tori A Ba“ in Piéla wurden seitdem zahlreiche Projekte umgesetzt.
Die Partnerschaft entstand, nachdem Werner Ohlerth aus dem Bad Münstereifeler Ortsteil Rupperath im August 1993 mit einer Delegation aus Bad Münstereifel zum regelmäßig stattfindenden Partnerschaftstreffen der Städte Fougères, Ashford und Bad Münstereifel nach Fougères reiste. Französische Schwestern, welche in Piéla (Burkina Faso) arbeiteten, stellten dort ein Schulprojekt vor. Als Gast hatten sie einen jungen Priester dabei, der neu in die Gemeinde Piéla versetzt worden war. Dieser Priester, mit Namen Abbé Pierre, wollte über die Probleme in seiner Gemeinde reden, fand aber in der offiziellen Runde kein Gehör. Werner Ohlerth beschloss, den jungen Priester mit zu sich nach Hause zu nehmen und sich seine Geschichte dort ganz anzuhören. In Rupperath konnte Abbé Pierre nun ausführlich über die Not in der Gemeinde berichten und Werner Ohlerth versprach, ihm und seiner Gemeinde zu helfen. Am 20. November 1993 wurde dann die Partnerschaft Piéla – Bad-Münstereifel gegründet. Am 04. Januar 1994 gründete Abbé Pierre ebenfalls einen Verein in Piéla, der die Hilfe begleiten sollte. Diese Gruppe trägt seitdem den Namen „CUO FI KE TORI A BA“, was übersetzt heißt: „Steck dich an und erhebe dich, um vorwärts zu gehen“.
So sind in den letzten 25 Jahren schon sehr viele Projekte realisiert worden:
- 91 Trinkwasserbrunnen (seit 1997) Nahezu jedes größere Dorf verfügt nun über einen Brunnen, der gutes, sauberes Trinkwasser spendet. Früher gab es nur ca. 2 Liter Frischwasser pro Bewohner am Tag und dafür mussten auch noch bis zu 20 km zu Fuß zurückgelegt werden!
- Über 20 Latrinen
- Bau und Betrieb eines Mädchenwohnheims (1996 -1998). Hier können bis zu 45 Mädchen aus armen Familien leben, und was ganz besonders wichtig ist die Schule besuchen. Sie erhalten, wenn notwendig, Nachhilfe, werden in Themen wie Hygiene, Gesundheit, Wasser und auch Schwangerschaftsverhütung (ungewollte) geschult. Ebenso werden sie mit Nahrung versorgt.
- Errichtung eines Kindergartens (2001- 2002)
Der Kindergarten wurde nach der Fertigstellung an die Gemeinde Piéla übergeben, und wird durch diese seitdem betrieben. 80 Kinder haben im Kindergarten die Chance schon vor dem Schulbesuch einige Dinge zu lernen, die ihnen den Start ins Schulleben vereinfachen. Kindergärten sind noch selten und nur auf die größeren Städte beschränkt.
- Bau von mehreren Hirsespeichern. Um mehr Vorräte sicher speichern zu können, wurden mehrere massive Hirsespeicher gebaut. In diesen können größere Mengen gelagert werden, wenn Nahrung nach schlechten Ernten angekauft werden muss
- 105 Patenschaften. Patenschaften über Kinder, die auch der Familie Sicherheit geben. Primär wird mit dem Schulgeld sichergestellt, dass das Patenkind die Schule besuchen kann. Durch Medizin- und Sachspenden wird die ganze Familie mit unterstützt.
- Esel und Eselkarren für die Familien von Patenkindern Mit einem Eselgespann können Waren vom Feld zum Markt transportiert werden, Wasser am Brunnen geholt werden.
- 4 Autos und mehrere Motorräder/Mopeds Autos sind in den weit auseinander liegenden Ortschaften sehr hilfreich um Gegenstände u transportieren, aber auch um Menschen schnell zu einem Arzt bzw. einer Krankenstation bringen zu können.
- Steinpressen zur Herstellung von Steinen
- Schulpartnerschaften
- Viele kleine Hilfsprojekten an Schulen und anderen für die Öffentlichkeit wichtigen Orten
(Quelle und weitere Informationen: www.piela-cuofi.de)
25 Jahre Partnerschaft Piéla - Bad Münstereifel
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Partnerschaft Piéla-Bad Münstereifel e. V. waren im Juli 2018 Abbé Pierre, der Mitbegründer der Partnerschaft, Cesar Beogo, der langjährige Vorsitzende der Partnergruppe Cuo Fi, und Daniel Nadinga, der Bürgermeister der Gemeinde Piéla, beim Jubiläumsfest in Rupperath dabei. Während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes besuchten die Gäste ihre Partnerschulen und sonstigen Unterstützer. In einem Termin mit dem Leiter des Amtes für Bildung, Wirtschaftsförderung und Tourismus de Stadt Bad Münstereifel, Hans-Josef Dederichs, wurden informative Gespräche u. a. zum Staats- und Verwaltungsaufbau geführt.
Um die Partnerschaft zu festigen und den Umfang der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Kommunen abzustimmen, fand ein Austausch zwischen Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Bürgermeister Daniel Nadinga im Rahmen einer Podiumsdiskussion beim Piéla-Fest in Rupperath statt.
Zusätzlich folgte die Delegation, zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins, Ulrich Burggraf, und einigen anderen Vereinsmitgliedern der Einladung der Bürgermeisterin, um sich den Stadtverordneten im Anschluss an die Ratssitzung vorzustellen. Die vorgeführte Präsentation machte deutlich, was mit Hilfe des Vereins in den vergangenen 25 Jahren bereits in Piéla alles bewegt und verbessert werden konnte. Auch wurde ein Einblick darüber vermittelt, was der Verein an weiteren Hilfsprojekten plane und in den folgenden Jahren noch umsetzen möchte. Bürgermeister Daniel Nadinga habe in einer einfühlsamen Ansprache sowohl dem Verein als auch der Stadt und ihren Vertretern für die jahrelange Unterstützung gedankt, welche aus der Freundschaft zweier Menschen entstanden sei. Diese Freundschaft gelte es nun zu festigen und zu vertiefen.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Anschluss an die Ratssitzung trug sich der Bürgermeister der Gemeinde Piéla, Daniel Nadinga, mit den Worten: „Je voudrais en ce jour reconnaître les actions des membres de Conseil municipal de Bad Münstereifel pour le bien être des populations de Piéla à travers l’Association Cou fi. Mardi 10 Juillet 2018 H. Daniel Nadinga Maire de Piéla“ ins Goldene Buch der Stadt ein. („Ich möchte heute die Aktionen der Mitglieder des Gemeinderates von Bad Münstereifel zum Wohl der Piela-Bevölkerung durch den Verein Cou fi würdigen. Dienstag 10. Juli 2018 H. Daniel Nadinga Bürgermeister von Piéla“)
Zum Dank für die freundschaftliche Beziehung und Unterstützung überreichte Bürgermeister Daniel Nadinga seiner Amtskollegin Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian ein Bild, welches die Freundschaft der beiden Kommunen verdeutlicht, sowie eine Flagge seines Heimatlandes. Im Gegenzug wurde dem Besuch mit Printen („Bad Münstereifeler Brot“) und einer kleinen Geldspende zum 25. Jubiläum des Vereins gedankt.
Bei dem Genuss einer von Werner Ohlerth während der Ratssitzung im Innenhof des Rathauses zubereiteten afrikanischen Suppe fand ein reger Austausch mit den Gästen aus Burkina Faso statt.