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Förderprojekt Alt- und Biotopbäume abgeschlossen

Besondere Naturschutzmaßnahmen im Stadtwald Bad Münstereifel

Die Stadt Bad Münstereifel achtet in ihrem Stadtwald seit jeher auf einen hohen Anteil an stehen-dem und liegendem Totholz sowie Alt- und Biotopbäumen und hat 10 Urwaldflächen, auf denen sämtliche Eingriffe (Holznutzung, Pflege) unterbleiben, ausgewiesen.

 

Neben der besonderen Beachtung einer naturschutzgerechten Waldbewirtschaftung nach PEFC zertifizierten Standards im Stadtwald Bad Münstereifel, stand bei diesem Förderprojekt die nochma-lige Verbesserung des ökologischen Zustands, die Steigerung der Biodiversität des Stadtwaldes sowie der Erhalt seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensräume im Rah-men des Biotop- und Artenschutzes im Vordergrund.

Pilze und Insekten benötigen absterbende oder tote Bäume, sogenannte Biotopbäume, als Lebens-raum, Höhlenbrüter schätzen sie als Nistplatz, Säugetiere und Reptilien nutzen sie als Tagesversteck, Brut- oder Überwinterungsquartier. Sie sind für den Biotop- und Artenschutz unverzichtbar.

Im Rahmen der Erstellung eines Waldmaßnahmen-Konzeptes für das nationale- (NSG) und euro-päische- (FFH) Schutzgebiet Bad Münstereifeler Wald wurden 393 Biotopbäume hohen Alters ent-deckt, die über ihr natürliches Alter hinaus im Stadtwald verbleiben und damit dem ewigen Kreislauf der Natur übergeben werden sollen.
Diese Biotopbaumkartierung durch die Biologische Station des Kreises Euskirchen und der Unteren Forstbehörde des Landes NRW war die Grundlage eines Förderprogramms in dem bis zu max. 20  Biotopbäume/ha, im 856 ha großem FFH-Schutzgebiet Bad Münstereifeler Wald, ausgewählt wurden.

Es wurden Biotopbäume gesucht, die für das aktuelle Förderprogramm geeignet waren: Buchen und Eichen, teils mächtige, so genannte Uraltbäume und Methusaleme, manche bereits tot und im Zerfall begriffen, andere absterbend, mit Pilzen übersät und mit Höhlen, Horsten, Rissen und Nischen.
Kartiert und digitalisiert wurden u. a. die Baumart, Umfang, Höhe und der Holzwert sowie Charakte-ristika, ob Höhlen oder Horste vorhanden sind. Die dauerhafte Markierung wurde mit einem dicken Vermessungsnagel im Stamm vorgenommen und Sprühfarbe in weißer Wellenlinie aufgebracht.

Der Stadtwald Bad Münstereifel baut damit seine Stellung im Biotop- und Artenschutz weiter aus, und schließt auf seinen Waldnaturschutzflächen ein Projekt ab, das 2017 mit der Aufnahme der Biotopbäume begann.

Das Projekt wurde durch den "Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume (ELER)" gefördert: "Stärkung der Widerstandskraft und des ökologischen Wertes der Waldökosysteme (M 8.5)" unter Beteiligung der BRD und des Landes NRW im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)".

Alle Biotopbäume wurden nach der Waldbewertungsrichtlinie des Landes NRW monetär bewertet und eine 80%-ige Förderung über die Untere Forstbehörde des Landes NRW beantragt.

Monetärer Ausgleich für entgangene Einnahmen
„Der Forstbetrieb der Stadt Bad Münstereifel muss als Eigenbetrieb Gewinne erwirtschaften. Daher müssen wir regelmäßig wesentliche Einnahmequellen erschließen. Durch das Förderprogramm erhalten wir Fördergelder als Ausgleich für die entgangenen Einnahmen. Das ermöglicht uns, auf die wirtschaftliche Verwertung dieser wertvollen Lebensräume zu verzichten und diese ganz sich selbst zu überlassen“ betont Stefan Lott vom Forstbetrieb der Stadt Bad Münstereifel.

Die Fördersumme betrug ca. 76.000 €. Das zur Verfügung gestellte Fördergeld ist im Stadtwald gut investiert: Die ausgewählten Biotopbäume werden in Ruhe gelassen. Sie können alt werden, absterben und schließlich als totes Holz den Naturkreislauf bereichern.

Aktuelle Arbeiten
Zurzeit werden alle Biotopbäume in das neue, digitale Forstkartenwerk integriert. Damit sind ein Monitoring und weitere wissenschaftliche Untersuchungen möglich, um Aussagen zum Biotop- und Artenschutz nachgehen zu können. Nachstehend eine digitale Karte mit Biotopbaum-Komplex in sonnen-exponierter Lage des Haarscheider Kopfes, die u. a. als Wochenstuben und Winterquartiere für Baumfledermäuse
genutzt werden. Bechsteinfledermaus, Abendsegler, Bart- und Mopsfledermaus fühlen sich hier mit seltenen Spechten wie u. a. dem Mittelspecht und Buntspecht sehr wohl. Zudem profitieren die xylobionten Käferarten sehr durch die unterschiedlichen Holzzersetzungsstadien.  

Sollten Sie Interesse an einer eigenen Patenschaft für einen Biotopbaum im Rahmen unserer PEFC-Zertifizierungsstandards haben, sprechen Sie uns gerne an. Weitere Infos zu unserem Biotopbaumkonzept und den Biotopbaum-Patenschaften bekommen Sie auf unserer Homepage
unter:https://www.bad-muenstereifel.de/rathaus-service/rathaus-buergerinformationen/forstbetrieb/biotopbaumkonzeptpatenschaften/

 

Kontakt

Stadt Bad Münstereifel
Marktstraße 11-15
53902 Bad Münstereifel

Tel: 02253/505-0
Fax: 02253/505-114
E-Mail: info@bad-muenstereifel.de

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