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Ortstermin mit dem Betriebsausschuss Forst zu den großen Borkenkäferschäden im Stadtwald

Das Bild zeigt Stefan Lott, Forstbetrieb Stadt Bad Münstereifel und Kurt Reidenbach, Allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin und stellvertretender Leiter des Forstbetriebes

von links: Stefan Lott, Forstbetrieb Stadt Bad Münstereifel und Kurt Reidenbach, Allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin und stellvertretender Leiter des Forstbetriebes

Der Betriebsausschuss Forstbetrieb informierte sich am 23. Juni 2021 über die großen Borkenkäferschäden im Stadtwald und besichtigte eine über 8 Hektar große Kahlfläche am Forstort Rech. Wo vor drei Jahren noch geschlossene Fichten standen, soll nun ein klimastabiler Mischwald aufgebaut werden.

Stefan Lott vom Forstbetrieb der Stadt Bad Münstereifel bilanzierte für diesen Forstort einen Schaden in Höhe von ca. 55.000 €, welcher sich aus Wertzuwachsverlusten, Mindererlösen/Mehrkosten, Mehrkosten der Verwaltung und für die Wiederbewaldung, Hiebsunreife und einem Schadensbetrag für unverkäufliches Schadholz zusammensetzt.

Bezogen auf den gesamten Stadtwald summiert sich der Schaden auf ca. 1,9 Mio €. Auf über 300 Hektar stehen keine Fichten mehr. Durch den bereits seit über zwei Jahrzehnten stattfindenden Waldumbau labiler Fichtenwälder und die konsequente Förderung der Naturverjüngung im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung nach PEFC zertifizierten Standards, ist in vielen Waldbeständen bereits ein Folgewald vorhanden. Dieser muss jedoch, bei ausschließlicher Fichten-Naturverjüngung, mit klimastabilen Baumarten ergänzt werden. Rechnet man die Naturverjüngung heraus, verbleibt ein realer Schaden in Höhe von ca. 1,2 Mio €.

Hinzu kommt der vollständige Verlust der nachhaltigen Rendite des wertbringenden Fichtenwaldes als Einkommensquelle für die Stadt Bad Münstereifel. Der Wertzuwachs und die Klimaschutzleistung müssen nun über Jahrzehnte wieder aufgebaut werden. Kurzfristige Alternativen zur Kompensation werden daher dringend gesucht.

Das Motto des Forstbetriebes der Stadt gleicht dabei einer Trotzreaktion: Nicht den Kopf in den Sand, sondern in den Wald stecken und auf die eigenen anerkannten Saatgutbestände und deren Stärken setzen. Dabei werden große Mengen Saatgut geerntet und u. a. in eigenen Saatkämpen direkt im Stadtwald, an der Naturschutzstation und in Forstbaumschulen vorgezogen.

Über eigens angezogene Weiß- und Küsten-Tannen Sämlinge freut sich neben Stefan Lott vom Forstbetrieb auch der stellvertretende Forstbetriebsleiter und Allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin Kurt Reidenbach im Ortstermin: „Tannen sind u. a. die klimastabileren Alternativen zur Fichte, um unseren Stadtwald klimafit zu machen sowie das Nadelholz aus ökonomischer Sicht zu erhalten“.

Fördermittel, unter anderem aus der Bundeswaldprämie und der Extremwetter-Förderrichtlinie des Landes NRW, sind wichtige Bausteine der Wiederbewaldung des Stadtwald, stehen allerdings nicht in dem erforderlichen Maße zur Verfügung.

Stefan Lott erläuterte die Komponenten und Möglichkeiten der Förderung am Beispiel vor Ort, in dem er auf die Wiederbewaldungsrichtline und das Waldbaukonzept NRW einging und unter anderem den Standort und die Böden als Grundlage der neuen Baumartenwahl in den Vordergrund stellte. 

Darauf aufbauend erläuterte die zuständige Revierleitern der Stadt, Frau Julia Nies ihr Vorgehen und stellte ein Konzept zur Risikostreuung durch eine standortsangepasste Baumartenwahl vor.

Auch die Mitglieder des Betriebsausschusses sehen sich mit ihrem Forstbetrieb auf einen guten Weg zu einem klimastabilen Stadtwald, der auch zukünftig den Bürger*innen der Stadt Bad Münstereifel multifunktional, unter anderem als Erholungsraum, zur Verfügung stehen wird.

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